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Konzeption zur Beheimatung im Haus „Teresa“
Wartenberger Weg 4
in 13051 Berlin

Präambel
1. Ausgangslage
2. Zielsetzung
3. Leistungsinhalte / Qualitätssicherung
4. Stellenplan
5. Aufgabebeschreibung der MitarbeiterInnen
6. Kooperationspartner
7. Beschreibung des Objektes - Organisation


Präambel

Maria Teresa Bojaxhiu, die Tochter einer wohlhabenden albanischen Familie, beschloss schon in frühesten Jugendjahren ihre ganze Kraft den Armen und Schwachen zu widmen.

Mutter Teresa steht wie keine andere Person für die tätige Nächstenliebe.

Ein Maxime von ihr beinhaltete den Ausspruch :

„ Ich möchte jedem Menschen das Gefühl geben – Du bist willkommen. “

Sie lebte dafür, Menschen in Not zu helfen, ihnen dabei ihre Menschenwürde zu bewahren
und ihnen Wärme und Zuwendung zu geben.

Mutter Teresa war eine Frau zum Anfassen, die mitten unter den Armen lebte und dabei
deren Leid und Glück mit ihnen teilte.

Diesem Leitbild folgend, soll das Haus „Teresa“ unseren Hilfebedürftigen eine Wärme - und
Verständnis-vermittelnde Beheimatungsstätte sein.

Mit der Schaffung dieser Unterkunft wollen wir der Sehnsucht entwurzelter Menschen nach
Beheimatung und Zugehörigkeit eine Grundlage bieten.

Dort können sie, die schon lange im Abseits der Gesellschaft stehen, Geborgenheit erhalten und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln.


1. Ausgangslage

Der Träger des Projektes ist der eingetragene , gemeinützige und als mildtätig eingestufte Verein – „Merkur“ e.V. Berlin für soziale Arbeit als korporatives Mitglied im Arbeiter - Samariter - Bund Deutschland. Der Verein wurde im März 1996 gegründet und hat sich die Unterbringung und Betreuung hilfebedürftiger Personen zum Ziel gesetzt.

Während unserer langjährigen Tätigkeit in den Häusern „Franziska“ und „Sophie“ haben wir im Umgang mit alkoholabhängigen und – kranken Menschen die verschiedensten Erfahrungen gemacht. So war u.a. zu erkennen, dass durch den jahrelangen Alkoholmißbrauch, der mit psychischen Beeinträchtigungen einhergeht sich eine zum Teil starke Unbeholfenheit bei der Bewältigung der alltäglichen Aufgaben bemerkbar macht. Aufgrund dessen trauen es sich die Betroffenen zum Teil weder zu, noch sind sie in der Lage, eine eigene Wohnung zu bewirtschaften. Die Schwierigkeit besteht darin, für sie adäquate Unterkunftsmöglichkeiten zu finden.

Gerade Menschen, die fortgesetzt Alkohol trinken und trotz zahlreicher Entgiftungen und Therapien nicht schaffen „ trocken “ zu werden oder es oft selbst nicht mehr wollen, fallen durch die Maschen des sozialen Netzes.

In unserer täglichen Arbeit wurde deutlich, dass es in der Berliner Wohnungslosenarbeit durch gesetzliche Vorgaben, wie auch durch soziale Veränderungen in Bezug auf das Klientel ein Wandel aufgetreten ist, dem die Wohnungslosenhilfe zum Teil nicht entsprechend begegnen kann.

Das Vorleben der oben beschriebenen Personen, in einem ständigen Wechselspiel zwischen Entgiftung - Krankenhausaufenthalt - Wohnungswechsel - erneut Krankenhaus usw., hat ihre derzeitige Lebenslage/Krise derart zugespitzt, dass diese Menschen sich außer Stande sehen, wieder in einer eigenen Wohnung selbständig zu leben. Sie leben bereits längere Zeit in in den verschiedensten Einrichtungen.

Es geht nicht mehr um einen, wie auch immer gearteten Therapieanspruch, sondern vielmehr darum, sie mit ihrem Willen und ihrer Vorgeschichte zu akzeptieren und anzuerkennen, dass sie an Therapien und dergleichen nicht mehr interessiert sind.

Ein Teil der hilfebedürftigen Personen resultiert auf Grund der Enthospitalisierungs-programme der psychiatrischen Kliniken und des Psych KG.

Vor diesem Hintergrund gab es nach Zustimmung und Beschlußfassung durch die hiesige BVV die Eröffnung unserer Einrichtung mit dem Auftrag einer gezielten Betreuung für genau diesen Personenkreis.


2. Zielsetzung

Im Hinblick auf das Grundverständnis des Psych KG ( Enthospitalisierung ), richtet sich unser Angebot vor allem an Menschen, die nicht eindeutig zum Personenkreis des
§ 54 SGB XII oder § 67,68,69 SGB XII zugerechnet werden können.

Das Haus „Teresa“ soll Menschen, die auf Grund von Suchterkrankungen, psychischen Beeinträchtigungen oder auch langjährigen Heimaufenthalten nicht mehr in der Lage sind, ein eigenverantwortliches und selbständiges Leben in einer Wohnung zu führen, ein dauerhaftes Wohnen ermöglichen.

Durch die Herausnahme der Vorstellung „Übergangswohnen“ werden hier die Bewohner befähigt, sich unter Obhut eines Heimlebens ein eigenverantwortliches Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu organisieren.

In diesem geschützten Umfeld wird die Möglichkeit gegeben, soziale Fähigkeiten wie Gruppenverhalten, Integration, Wir-Gefühl, Abgrenzung und Gemeinschaftsdenken zu erfahren, zu lernen und zu leben. Bei diesen Prozessen bleibt der zeitliche Druck dabei unberücksichtigt. So können die Bewohner eine nicht mehr erlebte soziale Integrität und Integration erfahren bzw. aufbauen.

Einer der Hauptschwerpunkte bezieht sich auf den Umgang mit Süchten, wie z.B. Alkohol. Die Bewohner sollen zu einem dosierten, mäßigen Alkoholkonsum motiviert werden. Durch die ständige soziale Betreuung/Beratung und den Gruppenangeboten kann die Alkoholproblematik immer wieder thematisiert werden.

Die Betreuung ist niedrigschwellig und geht auf die aktuelle Situation des Klienten ein. Dieses Haus ist eine Ergänzung zu den bisherigen Angeboten der Wohnungslosenhilfe.
Ein dauerhaftes Wohnen wird angeboten.

Die Aufnahme erfolgt in der Regel über die Bezirksämter Berlins (Soziale Wohnhilfe). Eine Vermittlung kann auch durch Übergangswohnheime und durch ambulante Hilfeeinrichtungen der Stadt erfolgen.

Bei der konzeptionellen Arbeit wird aber auch dem Veränderungswunsch der Bewohner jederzeit Rechnung getragen. Entwickelt sich ein Bewohner durch die gezielte Betreuung oder sonstiger Einflußnahme zur Wohnfähigkeit, wird nach Abstimmung mit den verantwortlichen Ämtern / respektive Betreuer entsprechend unterstützt und nach einer geeigneten Wohnform gesucht.

Es ist vorgesehen, mit weiteren gemeinnützigen Trägern des Bezirkes ein niedrigschwelliges Beschäftigungsangebot zu entwickeln, das geeignet sein soll eine positive Entwicklung zu unterstützen.

Angedacht ist z.B. die Beschäftigung im Rahmen von geplanten Tagesstrukturierungen im Bereich der Gartenpflege.


3. Leistungsinhalte / Qualitätssicherung

- persönliches Aufnahmegespräch (Anamnese) mit dem Klienten, in dem das Haus und seine Arbeitsweise vorgestellt wird ;
- Vorstellung der Hausordnung und Herausarbeitung der Bereitschaft des Klienten diese im Zusammenleben des Hauses zu akzeptieren ;
- Erstellen eines Hilfeplanes / im Zusammenwirken mit der Suchtberatungsstelle ;
- persönliche Beratung und Betreuung zur individuellen Situation in Einzelgesprächen ;
- Gesundheitsfürsorge – Vorsorge ;
- Beratung/ Betreuung / Hilfestellung in lebenspraktischen Bereichen ;
- Strukturierung des Tagesablaufes ;
- Durchsetzen gesetzlicher Ansprüche für die Bewohner;
- Schuldenregulierung ;
- Begleitdienste ;
- tägliche Verfügbarkeit der verantwortlichen Mitarbeiter ;
- Motivation zum Leben mit dosiertem Alkoholkonsum ;
- Zusammenwirken mit begleitenden externen Hilfsangeboten (Alkoholberatungsstellen, Schuldnerberatungsstellen etc.);
- Zusammenwirken mit begleitenden externen Hilfsangeboten im Haus (feste Ein-gliederung ambulanter Pflegedienste und wöchentlich ärztliche Betreuung im Hause)

4. Stellenplan

Die Einrichtung ist mit folgenden MitarbeiterInnen besetzt:

1 Heimleiter / 1 Stellvertreterin

3 Sozialbetreuerinnen

4 Mitarbeiterinnen Versorgung

2 Reinigungskräfte ( Behindertenarbeitsplätze)

1 Hausmeister ( Behindertenarbeitsplatz)

4Mitarbeiter im Sicherheits – und Betreuungsdienst
(3 Behindertenarbeitsplätze )

Für die medizinische und häusliche Pflege wirken drei ambulante Pflegedienste täglich vor Ort


5. Aufgabenbeschreibung der MitarbeiterInnen

1. Versorgung

Auf der Basis die dem jeweiligen Klienten zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel und unserer eigenen Aktivitäten bei der Organisierung von Spenden speziell bei den verschiedensten Discountern, wird eine Vollversorgung gewährleistet.

2. Betreuung/ Beratung

Als wesentlicher Bestandteil im Umgang mit alterspraktischen Problemen, steht die Förderung und der Ausbau der noch vorhandenen Alltagsfähigkeiten, wie zum Beispiel die gemeinsame Zubereitung kleiner Mahlzeiten.
Erfahrungen zeigen, dass sich hier oftmals kleine Gruppen organisieren, in denen man sich gegenseitig unterstützt.
Zu dieser Problematik bildet die Anleitung und Kontrolle durch die MitarbeiterInnen des Hauses einen wesentlichen Schwerpunkt.

Die MitarbeiterInnen unterstützen die Bewohner bei der Erlangung ihrer finanziellen Ansprüche gegenüber den Sozialhilfeträgern, Arbeitsämtern und Rentenversicherungsträgern. Weitere Aufgaben beziehen sich auf die Schuldenregulierung, die Gesundheitsfürsorge, Einhaltung notwendiger Hygienemaßnahmen und Erledigung des Schriftverkehrs.
Die Arbeit umfaßt auch die Führung von individuellen sozialarbeiterischen Gesprächen bzw. Beratungen.


3. Tagesstrukturierung/ Freizeitgestaltung

Um die Fähigkeit zum Leben in einer Gemeinschaft zu fördern, wird eine gezielte Gruppenarbeit im Freizeitbereich angeboten. So ist geplant, einerseits die Räumlichkeiten im Sockelgeschoß bzw. im Nebengebäude auszubauen, um niedrigschwellige Beschäftigungsprojekte wie z.B. eine Holzwerkstatt in Zusammenarbeit mit anderen gemeinnützigen Trägern zu nutzen und anderseits die angedachte Beschäftigung im Rahmen der Gartenpflege zu gestalten.


4. Organisation

Durch den Heimleiter werden Dienstpläne für die Mitarbeiter des Hauses erstellt die für die Organisation im Haus erforderlich sind.
Durch die MitarbeierInnen werden Freizeitaktivitäten geplant und durchgeführt.
Eine wichtige Aufgabe des gesamten Teams ist die Öffentlichkeitsarbeit, besonders in der Gemeinde Malchow und im Stadtbezirk.



6. Kooperationspartner


- Bezirksämter der Stadt Berlin (Soziale Wohnhilfen und Sozialpsychiatrischer Dienst)
- Arbeitsämter
- Gemeinnützige Organisationen
- Gesundheitsämter
- Einrichtungen der Berliner Wohnungslosenhilfe
- Schuldnerberatung
- Suchtberatungsstellen
- Häusliche Pflege – Sozialstation
- Rentenversicherungsträger, Krankenkassen
- Meldestelle, Polizei


7. Beschreibung des Objektes - Organisation


Das Haus befindet sich im Wartenberger Weg 4, im Stadtbezirk Hohenschönhausen.
Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Alten-/ Pflegeheim, welches 1999 aufgelöst wurde.

Das Haus besteht aus einem Sockelgeschoß mit Lager- und Wirtschaftsräumen.
Im ersten und zweiten Obergeschoß befinden sich die Unterkunfts - und Gemeinschaftsräume, sowie die Büros und Küchen.

Das Haus ist mit 14 Ein – Bett und 37 Zwei – Bett - Zimmer ausgestattet.
In der ersten Etage gibt es einen Gemeinschaftsraum mit TV. In jeder Etage gibt es ein Büroraum für die jeweils zuständige Sozialbetreuerin. Der Speiseraum (Saal) befindet sich zentral gelegen in der unteren Etage.
In beiden Etagen befinden sich ausreichend Sanitärräume welche behindertengerecht gestaltet sind (Toiletten, Duschen, Badewannen).

Die Nutzung des Nebengebäudes ist mit bezirklichen und überbezirklichen gemeinnützigen Partnern vorgesehen. Weitere Partner bei der Herrichtung des Objektes waren und sind die gemeinnützige Ausbildungseinrichtung Niles – der Integrationsfachdienst – und viele andere bereits existierende Partner ( im Rahmen des Sachspendenaufkommens) des „Merkur“ e.V. Berlin.

Um das Haus herum befindet sich eine großzügig angelegte Grünfläche, die teilweise zur Gartennutzung umfunktioniert wurde, ein Teil ist für niedrigschwelligen Beschäftigungs-angebote vorgesehen.

Der Tagessatz bei einer Belegung im Zweibettzimmer beläuft sich auf 21,00 € und im -Einbettzimmer auf 24,00 € .

April 2005

„Wir möchten jedem Menschen das Gefühl geben, Du bist willkommen.“

Zitat: Mutter Teresa

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